Themen: Einführung

Ein Stück Rohbraunkohle wird in den Händen gehalten.

Rohbraunkohle: In der Lausitz befindet sich die zweitgrößte Braunkohlenlagerstätte Mitteleuropas.
Fotograf: Hartmut Rauhut

Der Ausstellungsbereich informiert mit einem Einführungsfilm, Texttafeln und ausgewählten Vitrinenobjekten über die grundsätzlichen Voraussetzungen, unter denen die Braunkohlegewinnung in Deutschland bzw. speziell in der Lausitz erfolgt, und über die Probleme und Folgen, die sich daraus für Mensch und Umwelt ergeben.

Wie funktioniert Braunkohlegewinnung heute?
Welche Rolle spielt die Braunkohle als Wirtschaftsfaktor?
Welche geologischen Vorraussetzungen spielen für die wirtschaftlich rentable Gewinnung von Braunkohle eine Rolle?
Wozu wird die Braunkohle benötigt und wie wird sie eingesetzt?
Warum kommt es unvermeidbar zu Abbaggerungen ganzer Orte?
Welche technischen Verfahren kommen im Tagebau zum Einsatz?
Was passiert mit der Bergbaufolgelandschaft?
Was wird im Vorfeld eines Tagebaus wissenschaftlich untersucht?


Luftbildaufnahme: Am Tagebaurand der devastierte Ort Horno.

Neben der Naturlandschaft müssen auch Ortschaften dem Tagebau weichen. Vor der endgültigen Überbaggerung: Vorschnittbagger des Tagebaus Jänschwalde vor der devastierten Ortschaft Horno (sorbisch: Rogow). 2005
Fotograf: Hartmut Rauhut

Braunkohlegewinnung als Wirtschaftsfaktor und Konflikt

Die Gewinnung von Braunkohle ist seit über 100 Jahren der bedeutendste Wirtschaftfaktor in der ansonsten industriewirtschaftlich armen Lausitz.
Der Braunkohlenbergbau im üblichen Tagebauverfahren ist jedoch unvermeidbar mit erheblichen Eingriffen in den Natur- und Siedlungsraum verbunden.
Durch den immensen Flächenbedarf der Tagebaue nimmt der Bergbau zum einen große Landschaftsflächen mit natürlichen Ressourcen in Anspruch.

Ebenso werden auch zwangsläufig Ortschaften, die im Tagebaufeld liegen, unwiederbringlich zerstört. Die Inanspruchnahme von Ortschaften und Umsiedlung der Bewohner wird von den Verantwortlichen in der Regel mit ökonomischen und technischen Zwängen begründet und führt zu gesellschaftlichen Interessenskonflikten.

Besonders betroffen durch den Braunkohleabbau ist die nationale Minderheit der Sorben / Wenden, die seit über 1000 Jahren in der Lausitz siedeln.
Zu den gravierenden Folgen für die Sorben / Wenden zählt die, mit der Abbaggerung von Orten einhergehende, sukzessive Zerstörung ihres Siedlungsraums, ihrer Kultur und Sprache.

Schließlich fallen dem Braunkohlenbergbau auch Kulturgüter wie Baudenkmäler, Kirchen oder auch siedlungsgeschichtliche Zeugnisse, die im Untergrund verborgen sind - sog. Bodendenkmale -, zum Opfer. Im Vorfeld eines Tagebaus erfolgen daher wissenschaftliche Untersuchungen, vor allem umfangreiche Rettungsgrabungen der Archäologen.